Bodenwerder, der Werften-Standort

Ein wenig Geschichtliches - der Ursprung des Museums

Oberweser Werft


Die älteste der drei Werften in Bodenwerder wurde 1880 von Schiffbaumeister A. Balke gegründet.
1904 übernahm sie Heinrich König (mit dem Geschäftsführer Pape – Redensart aus dieser Zeit: "Bei Pape auf der Werft")
1960 wurde die Werft von Schiffbaumeister Wilhelm Müller und Karl Wäsche übernommen und nun Oberweserwerft genannt.
1964 Übernahme der Werft durch Jürgen Wäsche und Gerhard Kosel
1968-1983: Gerhard Kosel ist alleiniger Inhaber der Werft
1983 Schließung der Werft.
Auf diesem Gelände steht nun das Museum "Aquarium"

  



Arminius-Werft


1902 wurde in Bodenwerder die Werft als Firma C. Pape gegründet. Nach Errichtung einer behelfsmäßigen Helling wurden Weserschiffe repariert und auch Stühle hergestellt. 1930 wurde die Firma in Arminiuswerft umbenannt.
1934 wurde mit dem ersten Neubau von stählernen Binnen- und Seeschiffen begonnen. Die unterschiedlichsten Spezialschiffe, von Bagger- bis zu größeren Serien von Frachtschiffen, verließen die Werft. Während des Zweiten Weltkriegs wurden bei der Werft auch Zwangsarbeiter beschäftigt. Es wurden auch Segmente für den U-Boot-Bau hergestellt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 entwickelte sich die Werft sehr schnell durch gezielte Investitionen und Erweiterung des Konstruktionsbüros zu einem der führenden Betriebe zum Bau von modernsten Binnen- und Seeschiffen weiter. Bis 1962 wurden 320 Neubauten mit einer Tragfähigkeit bis 1500 t ausgeliefert. Es gab zu der Zeit sechs Hellingplätze und die Arminiuswerft verfügte über rund 300 Mitarbeiter.
Im Dezember 1988 wurde die zum deutschen VEBA-Konzern gehörende Arminiuswerft GmbH geschlossen. Neue Gesellschafter beschlossen.
im Frühjahr 1989 eine Fortführung der Werft und gründeten die Firma Arminius-Werke GmbH. Da die Nachfrage nach Binnenschiffen immer kleiner wurde, spezialisierte man sich auf den Bau von Küstenmotorschiffen, die überwiegend für eine russische Reederei gebaut wurden. Da die Schiffe und der Tiefgang immer größer und die Schleuse in Hameln zum Nadelöhr wurden, entschlossen sich die Gesellschafter 1996, die Schiffbauproduktion in Bodenwerder einzustellen und nach Emden zu verlagern.
Im Jahr 1997 wurde die Schiffswerft Bodenwerder GmbH gegründet. Mit circa 20 Mitarbeitern wurde die Flotte der Oberweserdampfschiffahrts-Gesellschaft modernisiert. Neben einem neuen Mittelschiff mit gleichzeitiger Verbreiterung für ein Binnenschiff wurden diverse Pontons, Anleger und Schuten gebaut.
Die Firma wurde im Jahr 2000 wegen fehlender Aufträge wieder geschlossen.
Heute ist auf dem Gelände die Firma ARMINIUS Metallbau & Industrieservice GmbH ansässig



Die Schiffswerft Brockmann & Dorowski Bodenwerder


Im Jahre 1945 entstand die Schiffs- und Bootsbauerei Wilhelm Schaper, die sich mit dem handwerklichen Boots- und Schiffbau beschäftigte.
Anfang der 1950er Jahre hatte der Betrieb rund 20 Mitarbeiter. Nach der Übernahme dieses Handwerkbetriebes durch zwei neue Eigentümer im Jahre 1954 firmierte die Werft unter der Bezeichnung Schiffswerft Brockmann & Dorowski oHG. Der Betrieb wurde anschließend in eine moderne Schiffswerft umgewandelt. Zu diesem Zweck entstand u.a. eine Hellinganlage für Schiffe bis zu einer Länge von 80 m. In den folgenden Jahren wurden Reparaturen und Motorisierungen von diesem Werftbetrieb ausgeführt.
Im Jahre 1955 liefen die ersten zwei Schiffsneubauten, die auf dieser Werft entstanden waren, vom Stapel. Das Unternehmen beschäftigte zu dieser Zeit rund 85 Mitarbeiter.
Mit dem Abschwächen der Motorisierungswelle von Schleppkähnen in der Binnenschifffahrt und dem hierdurch erfolgten Rückgang solcher Aufträge geriet die Werft in wirtschaftliche Schwierigkeiten, ging 1968 in Konkurs und wurde anschließend geschlossen.